Shy Guy At The Show – The Birth of Doubt (2011)
Über ein Jahr haben die Arbeiten an The Birth of Doubt gedauert, jetzt stellen Shy Guy At The Show das Ergebnis ihrer Forschungsreise in außermusikalische Sphären endlich vor. „Das vergangene Jahr hat uns künstlerisch, körperlich und vor allem auch finanziell nahezu alles abverlangt. Doch wir sind mehr als stolz auf unser Werk und brennen darauf, es endlich, endlich live vor ein leibhaftiges Publikum zu bringen,“ sagt Emling mit einem erwartungsfrohen Funkeln in den Augen.
Seit sie 2006 das erste Mal auf dem Karlsruher „New Bands Festival“ in Erscheinung traten, sind Shy Guy At The Show die etwas andere Band – nicht umsonst verweist schon ihre Namensgebung auf das Thema Desintegration. Irgendwie verstörend und doch faszinierend, seltsam beängstigend und doch mitreißend sind diese Außenseiter, die Musik für Absinthtrinker spielen, aber trotzdem jedes Bierzelt zum beben bringen können, wenn sie nur wollen. Musikalisch sind SGATS zwar bei weitem nicht die einzigen, die sich auf Vorbilder wie Sisters of Mercy, Depeche Mode und Joy Division, oder auch bahnbrechende deutsche Bands wie Kraftwerk und Camouflage berufen, aber Welche andere Band käme heute auf die Idee, ein Konzeptalbum aufzunehmen, dessen wahnwitzige Geschichte eines namenlosen Engels, der dem Paradies den Rücken kehrt, um von den Menschen die Kunst des Zweifelns zu erlernen, auf Goethes Prometheus aufbaut? Welche andere Band käme darüber hinaus auf die Idee, diesem, statt Texten, einen 50-seitigen Comicband beizulegen, in dem sie die tragischen Helden dieser Saga selbst darstellt? Und welche andere Band stellte in Zeiten von DSDS und Atzen-Musik bitte Podcasts zu Cormac Mc Carthy, Herman Melville und Edgar Allan Poe ins Internet, wenn sie nach ihren literarischen Einflüssen gefragt wird? „Die Musik ist ja nur ein potentieller Weg, sich ein komplexes Konzept, wie das von ‚The Birth Of Doubt’ zu erschließen“, sagt Sebastian Emling, Sänger und künstlerischer Vordenker des multimedialen Mammutprojekts. „Besonders reizvoll und fordernd an der Produktion war zweifellos die multidirektionale Herangehensweise. Literatur spielte dabei neben Fotografie und Filmkunst(letzte Arbeiten mit einer preisgekrönten holländischen Filmcrew am Musikvideo wurden erst kürzlich abgeschlossen) eine ebenso große Rolle als Inspirationsquelle, wie die Orientierung an bestimmten musikalischen Vorbildern. So ist der Comic auch auf der Webseite verfügbar, blättert man ihn virtuell durch, werden gleichzeitig die betreffenden Songtextpassagen als Spoken Word eingespielt.“
Tracklist:
01-Prologue
02-The Birth Of Doubt
03-Skin
04-Paris In Flames
05-Death Valley Love Affair
06-The Dance
07-Beverly Hills
08-House Of Elsewhere
09-Meditation
10-All My Friends
11-Surrounded By Knives
12-Your Church Is Grotesque
13-Death Is The Mother Of Beauty