Nova-Spes – Black Sheep On White Fields
“I´m here you could see what the made of me I´m here take a look in my dark world if you want. Be a part of my life…”
Mit diesen Worten eröffnen Nova-Spes ihr neues Album BLACK SHEEP ON WHITE FIELDS.
Fast zwei Jahre ist es nun her, dass die Band mit Ihrem Werk LEBEN IST KRIEG für Aufsehen sorgte.
Ein kurzer Rückblick: LEBEN IST KRIEG thematisierte die neue schnelle Welt und den Menschen als Opfer dieser.
Oftmals bescheinigten Magazine eine deutliche Hinwendung zum Hellectro und eine Abkehr vom Synthie Pop, dem die Band entwachsen schien.
Und jetzt? Schon das Cover macht Lust auf mehr: Ein Foto, einfach, aber ausdrucksstark. „Ich mag den Trend zu irgendwelchen 3D-Grafiken auf den Covers verschiedener Alben gar nicht. Ein Foto ist in seiner Ausdruckskraft für mich noch immer uneinholbar…“, so Matthias Hübner, Sänger und Produzent der Band. Das Kind vom Cover begegnet uns auch im Booklet noch zweimal auf ebensolchen beeindruckenden Bildern.
14 Tracks umfasst das neue Album und mit fast 55 Minuten Spielzeit bekommt man auch ordentlich lange „etwas auf die Ohren“. Bereits im Opener „To Mothers And Brothers“ merkt man: hier ist irgendetwas anders, als erwartet. Mit etwas Gospeleinfluss und einer klaren Stimme beginnen NOVA-SPES die Reise in ihren Kosmos, der aus vielerlei Einflüssen verschiedener Musikrichtungen besteht, sich aber ganz klar zum Synthie-Pop bekennt. So ist bereits der zweite Track „Perfect World“ eine Mitsingnummer, der man sich nur schwer entziehen kann, ebenso „Black“ und auch das schwermütige „Goodbye, Sleep Well“. Wunderbar ist, dass man beim Mitsingen auch tanzen kann – nein unweigerlich tut man es. Die Songs sind durchweg clubtauglich und sollten somit für einigen frischen Wind in den Alternative-Clubs sorgen. Die Kompositionen haben eine Komplexität, die wir so von wenigen Acts kennen – „Follow My Words“ geht so dermaßen ins Ohr, dass man es ständig auf Repeat hören könnte, wären da nicht noch die anderen Songs – das an Depeche Mode erinnernde „Change“ oder „And Forever“,„Dead Wrong“. Man kann sich kaum entscheiden. Nur eins ist klar: So darf Synthie Pop im Jahr 2014 klingen!
Zum Inhalt des Albums hält sich die Band diesmal sehr bedeckt. Zu persönlich scheinen die Probleme oder das Problem zu sein, welches man darin verarbeitet. Man thematisiert nicht wie in LEBEN IST KRIEG ein Problem unserer Zeit, sondern geht eher in einen familiären Kosmos, wobei das Wort „Familie“ hier nur bedingt positiv behaftet ist. Oftmals wird in den Songs um Verständnis gebeten und die im Opener bereits genannten „Mütter und Brüder“ auch häufig direkt angesprochen.
„Das Wort Familie hat nicht immer eine positive Bedeutung für mich. Vielmehr scheint es das erste Glücksspiel des Lebens zu sein, welchem wir ausgeliefert sind. Wenn du Glück hast, wirst du in eine Familie geboren, denen du gewachsen bist, wenn nicht, ist weder deine Familie dir noch du deiner Familie gewachsen…“, Matthias Hübner, 2014
Passend dazu befindet sich diesmal im Booklet des Albums ein Zitat von Katia Saalfrank, der Super Nanny des deutschen Fernsehens, die auf Anfrage einer Verwendung durch NOVA-SPES sofort zugestimmt hat.