Felsenreich – Tanz Auf Dem Bilderberg (2012)

Tracks:

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Die Band Felsenreich veröffentlicht mit „Tanz auf dem Bilderberg“ ihr viertes Studioalbum.
Vier Jahre sind seit dem letzten Fulltime – Release vergangen und 15 neue Tracks mit einer Länge von fast einer Stunde Spielzeit erblicken nun das Licht der Welt. Die Stücke zeichnen sich durch breite Melodiebögen und durch den, für Felsenreich typischen Wechselgesang, aus. Über all dem schwebt Romys Stimme als i – Punkt.
Nach dem Intro hört man mit „Anchor“ eher vertraute Felsenreichklänge, und doch hat sich im weiteren Verlauf, im Vergleich zu früheren Zeiten, einiges geändert. Mathias Sohn setzt in seinen gelungenen Kompositionen größtenteils auf Harmonie und die Gitarren treten dieses Mal in den Hintergrund. Mitunter geht die Richtung sogar klar zum Tanz! Beste Beispiele dafür dokumentieren die Stücke
„The Priest“ oder auch „Infront of Moon“, mit ihrem vorwärtstreibenden Rhythmus.
„Tanz auf dem Bilderberg“ bietet mit „Wintersong“, Fever Emotions“ und „Wintergrau“ auch ruhige, getragene Beiträge. Renato ließ sich von den Melodien inspirieren und brachte Themen seiner Gefühlswelt textlich damit in Einklang. Sehnsüchte, Verluste aber auch scheinbare Antworten in surrealen Fieberwelten werden hierbei thematisiert. Bei „Brainloop“ oder „Sophias Brunnquell“ (mit einem musikalischen Zitat von J.S Bach) werden diese, eher düsteren Stimmungen, ins Gegenteil verkehrt.

Der Albumtitel lässt, nach Aussage der Band, eine Mehrdeutigkeit zu. Tanzen kann man also zu den einzelnen Stücken. Tanzen kann man aber auch zu den Bildern unseres Lebens. Einzelne Begebenheiten daraus manifestieren sich zu Bildern. Sie häufen sich zu einem Berg von dessen Spitze wir auf sie herab sehen.

Felsenreich ging es aber auch darum ein Statement zu beziehen. So kann der Titel „Black“ als maßgebend für eine weitere Anspielung im Hinblick auf „Tanz auf dem Bilderberg“ verstanden werden. Darin geht es eindeutig um die vom Kommerz geprägte Konsumgesellschaft und ihre Ausuferung hin zum Konsumfaschismus.
Auch im Coverartwork, in der die Hierarchie – Pyramide, dieser neoliberalen Systeme, als Symbol funktioniert, welche als ein Monument die Erdkugel balanciert, kommt dies zum Ausdruck.
Netzwerke und Gesellschaften einiger Weniger halten darin im Verborgenen, oder auch ganz offen, den Rest der Welt als Geisel. Die sogenannte „Konferenz auf dem Bilderberg“, ein Treffen der Einflussreichen und Mächtigen unserer Welt, aus Politik, Militär und Wirtschaft, steht hierbei als Beispiel! Mit dem Mittel des Internets bieten sich noch nie da gewesene Kontroll- und Steuermechanismen.
All dem steht schließlich „The Earth“ als Liebeserklärung an unseren Planeten, der doch eigentlich allen gehören sollte gegenüber.
Felsenreich verbindet auf ihrem neuen Album all diese Themen immer wieder mit Instrumentalstücken, welche als Brücken aber auch Ruhepunkte funktionieren.

Tracklist:

01. Die Reise beginnt
02. Anchor
03. Infront Of Moon
04. The Priest
05. Black
06. Brainloop
07. The Earth
08. Die Lichtung Der Hoffnung
09. Wintersong
10. Wintergrau
11. Fever Emotions
12. Erinnerung
13. The Merrow
14. Sophias Brunnquel
15. Der Bilderberg